Was passierte auf der Loveparade warum? Wer hat die Schuld? (Updates)

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Die großen Fragen zur Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg sind:

  1. Wer trägt die Schuld, dass es so weit kommen konnte
  2. Warum ist es passiert

(siehe auch: Der Ablauf der Tragödie Loveparade)

Zu beiden Fragen wurde in den letzten Tagen viel spekuliert, geschrieben und gesagt. Im Folgenden habe ich ein paar Punkte zusammengefasst und vor allem ein bis jetzt noch wenig bekanntes Video gefunden, dass mit dem Absturz einer Person von der rosa Plakatwand einen eventuellen Auslöser zeigt.

Klar ist, dass sich die Schuldigen zu Punkt 1 – egal, wer es nun sein mag – herausreden werden: nein, das Gelände war nicht zu klein, nein, es war alles in Ordnung, nein, es gab kein vorhersehbares Chaos. Und: seht, da sind Leute die Wände runtergefallen, die tragen die Schuld!

Dank Internet, Youtube und Handy-Videokameras haben wir aber seit einiger Zeit erstmals die Situation, dass in großer Masse zeitgeschichtliche Dokumentationen von großen Veranstaltungen zur Verfügung stehen und somit demokratisiert werden. Vor 10 Jahren wären so schnell keine Details bekannt geworden, es gäbe nur wenige Beweise. Aber heute ist die breite Öffentlichkeit nicht mehr auf spärliche Informationen angewiesen, sondern kann sich bei Interesse weitgehend selbst ein Bild machen. Im Netz gibt es so viel Bildmaterial, dass sich die Situation im Nachhinein nicht mehr herunterspielen lässt. Per Twitter und Blogs werden Nachrichten schnell verbreitet, Radio und Fernsehen greifen es dann oft auf. Die Kehrseite der Medaille ist, dass auch viele unschöne Szenen vom Sterben, Wiederbelebungsversuchen und Toten zur Verfügung stehen. Die Gratwanderung, was man noch anschauen oder gar veröffentlichen soll und was nicht, ist dabei schwer.

Der Absturz am Plakat

Um die Ursachen zu finden habe ich mich dennoch bei Youtube und anderswo auf die Suche gemacht. Was ist da passiert, warum ist es so passiert? Dabei habe ich ein Video gefunden, das möglicherweise zwei der vielen ausschlaggebenden Auslöser der Katastrophe zeigt:

Am Anfang (laut Titel ist das Video von 17:03 Uhr) sieht man (im Bild meist auf der linken Seite), wie sich jemand in weißem T-Shirt und dunkler Hose an dem rosa Plakat entlang hangelt. Und in Sekunde 21 reißt die obere Halterung ab und er fällt in die Menschenmenge. Normalerweise würde ein Sturz aus der Höhe wohl eher keine Toten zu Folge haben (alle Opfer starben auch durch Brustquetschungen), aber hier war es so eng, das könnte dieses Knäuel aus Menschen verursacht oder verstärkt haben – und das wurde erst lange später aufgelöst, viel zu spät. Sie alle haben sich gegenseitig niedergetrampelt, konnten kaum herausgezogen werden. Update: nach den aktuellen Informationen wurden die meisten Toten wirklich an der Treppe wenige Schritte weiter gefunden, wahrscheinlich war das Menschenknäuel also nicht die Stelle, an der die meisten umgekommen sind.

Am Ende des Videos, bei Minute 1:00, sieht man, wie mehrere Leute versuchen, jemanden mit nacktem Oberkörper auf die Treppe hochzuziehen. Es klappt nicht, auch er fällt etwa einen Meter runter. Dabei haben sich an der Treppe schon lange dramatische Szenen abgespielt, Leute werden nach oben getragen, viele drängeln, der Druck der Massen muss unvorstellbar groß gewesen sein. In anderen Aufnahmen sieht man, wie Leute versuchen, über andere zu klettern, um die Treppe hochzukommen. 

Und wahrscheinlich sind gleich mehrere Leute bei dem rosa Plakat heruntergefallen denn:

Dieses Video (Auflösung bis zu HD) zeigt bei 3:10, wie jemand im grünen T-Shirt an den Schildern hochklettert. Leider ist ein Schwenk dazwischen, bei 3:20 sieht man dann aber: das obere Schild ist umgeknickt, die Person ist nicht mehr sichtbar. Bei 3:26 steht der im grünen T-Shirt mitten in der Menschenmenge wieder auf. Bei 4:00 sieht man dann, dass er wieder hochklettert, er versucht es wieder. Will er zuschauen oder flüchten? Oder nur schnell aufs Gelände? Später im Video sieht man dann nur noch ein grünes T-Shirt an der Ecke der Plakatwand hängen. Ist er heruntergefallen und sein T-Shirt hängen geblieben? Oder ist er ganz hochgeklettert und hat es runtergeworfen? Auf jeden Fall ist zu dem Zeitpunkt noch die obere Halterung am Plakat vorhanden, die Situation findet also vor dem ersten Video statt. Damit ist auch klar, dass die Situation, in der an der Treppe die Massen stapeln und übereinander herlaufen, stattfindet bevor die Person aus dem ersten Video von der Plakatwand herunterfällt. Bei 5:37 kommt eine Überblende, da sieht man, wie sich jemand mit weißem Shirt und dunkler Hose an der oberen Halterung des Plakats festhält. Warum klettert er da herum, wenn kurz vorher jemand wahrscheinlich zwei mal herunter gefallen ist? Hat sich unten schon das Menschen-Knäuel gebildet und er will einfach weg? Oder ist er der Auslöser? Ist er derjenige, der im ersten Video runterfällt?

Einen Überblick über die Situation zum etwa gleichen Zeitraum kann man in diesem Video sehen. Da fällt auch auf, dass die Polizei beidseitig auf kleinen Aussichtstürmen Beamte mit Videokameras positioniert hat. Warum melden sie die aktuelle Situation nicht? Warum sehen sie nicht, dass dringend etwas getan werden muss, damit die Massen geordnet aufs Gelände können? Oder melden sie es, aber die Vorgesetzten nehmen es nicht ernst?

Update: dass dort oben ein Kameramann steht, der aber in die andere Richtung filmt. War er zur Kontrolle der Leute da oder zum Filmen als Dokumentation? Warum gab es keine Aussichtstürme von der Polizei, wie das auf anderen Veranstaltungen üblich ist? (Ich kenne das zum Beispiel vom Public Viewing in Stuttgart zur WM 2006 und EM 2008)

Mehrere umfangreiche Analysen zeigt in der Zwischenzeit übrigens Blog Dokumentation der Ereignisse zur Loveparade 2010 in Duisburg

Auf diesem Video sieht man auch deutlich die Wellenbewegungen, die durch die Menge gehen, immer wieder ausgelöst durch reinströmende Menschen aus dem Tunnel (der unter dem Filmer liegt). Auf der linken Seite des Weges zum Haupt-Gelände sieht man die Treppe, etwas davor (also in Richtung Kameraposition) ist das rosa Plakat. Es ist nicht ganz genau zu erkennen, aber es sieht so aus, als ob sich schon zu diesem Zeitpunkt ein Knäuel gebildet hat. Und dies ist noch bevor die Person im grünen T-Shirt herumklettert, denn gegen Ende sieht man jemanden das Kabel über dem Tunnel nach unten zu werfen; das gleiche sieht man im erwähnten HD-Video (dem 2. Video von oben) ab Minute 2:36. Aus dieser Perspektive sieht man, dass da noch das Schild dran ist, außerdem die Person ganz in weiß vor dem Plakat herumturnen.

Aus der Blickrichtung von oben sieht es so aus, als ob da schon das Knäuel oder ein Vorläufer bestehen könnte. Also vor den (bisher bekannten) Abstürzen. Und bei 1:27.5 sieht man in der Bildecke oben links jemanden über andere Menschen klettern, es sieht sehr rücksichtslos (oder panisch) aus. Helles T-Shirt, dunkle Hose …

Ende Update.

Demokratisierung und Vervielfachung der Berichterstattung

Auf jeden Fall werden die Verantwortlichen nun weiter die Ausreden der individuellen Schuld Einzelner verbreiten und sich herausreden. Waren doch nicht so viele Leute, war doch noch Platz. Was für ein Quatsch! Durch die Demokratisierung und Vervielfachung der Berichterstattung gibt es genug Material, um diejenigen Lügen zu strafen, die sich mit scheinheiligen Argumenten herausreden wollen. Denn das Material zeigt auch: das oben beschriebene waren nicht die einzigen gefährlichen Situationen. Wer sich die Filme anschaut und Augenzeugenberichte hört merkt: es war klar, dass das nicht glimpflich ausgehen kann. Überall drücken Menschen, sie versuchen über Container, Masten und abgesperrte Treppen da rauszukommen. Und die Ordner und Polizisten helfen ihnen rauf, weil sie sehen: da unten ist es zu eng. Wir müssen etwas tun. Die Leute sitzen in der Falle und an der Treppe spielen sich dramatische Szenen ab.

Eigentlich ist verwunderlich, dass nicht mehr passiert ist. Dass nicht jemand vom Mast heruntergefallen ist oder im Tunnel eine Massenpanik entstand. Die Zahl von mindestens 511 Verletzten – und zwar nicht alle durch die dramatischen Szenen um die Treppe herum – spricht für sich. Eine ähnliche Eskalation wie vor dem Plakat und an der Treppe hätte auch an anderen Stellen passieren können.

Der Veranstalter sagt …

Die Verantwortlichen versuchen sich also damit herauszureden, es seien ja gar nicht wirklich viele Leute auf dem Gelände gewesen. Und der Pressesprecher sagte mehrfach: es sei noch genug Platz auf dem Gelände gewesen – aber diese Luftaufnahme zeigt: nur in unpopulären Ecken ist noch Platz (mit Klick kann gezoomt werden). Und die Aufnahme scheint mir deutlich früher entstanden zu sein, den Schatten nach zu urteilen würde ich auf ca. 15:00 bis 15:30 tippen, mag mich aber auch irren. Die Treppe, an der sich viele dramatische Szenen abspielten, scheint auf dem Bild auch noch leer, liegt aber im Schatten und ist schwer zu erkennen. Klar ist auf jeden Fall: es haben zu viele Menschen auf einmal aufs Gelände gedrängt, egal ob es nun schon voll war oder nicht. Update: Nach neueren Informationen war zum Unglückszeitpunkt eine ähnliche Situation und das Bild stammt evtl. doch von dieser Zeit. @sebaso hat mir dazu ein paar ergänzende Materialien geschickt:

Hier aber nochmal was zum Platz – der tatsächlich genug da war. Nur eben nicht an der Engstelle.

Der vordere Bereich ist relativ leer, wie man in diesem Film (deutlich wird es ab Sekunde 14) und in diesem Film ab Sekunde 6 sehen kann, aber in der Mitte stehen/standen Zäune, die den Besucherstrom anstauten, wie man in diesem Film (inkl. über das Gelände fliegendem Hubschrauber - soviel zur Aussage, man hätte sich kein Bild von der Lage machen können) und diesem Film sieht. Die Besucher kamen aus zwei Richtungen an die Engstelle, vom Festivalgelände kommen ihnen Menschen entgegen und das ganze passiert an drei Seiten von Mauern eingerahmt.

Das Bild „Gedränge vor dem Tunnel“ zeigt, dass da nur 5 Polizisten in der Menge und 4 bis 6 am Rand hinter dem Gitter bei den Dixies stehen.

Wegweiser o.ä. sind in den ganzen Bildern nur zum Bahnhof zu erkennen.

Wie man das bewerten soll, weiß ich nicht. Für mich sieht es nach einer Engstelle mit Wand und Menschenmassen aus drei Richtungen aus, an der die Leute im Pulk keine Infos hatten, dass vorne, nach der künstlichen Sperre, alles frei ist.

Die Darstellung wurde zwischenzeitlich auch durch die Pressekonferenz am Mittwoch bestätigt. Die fehlende Ausschilderung war sicherlich auch ein großes Problem, das sagen auch die Augenzeugen: viele wussten nicht, wo sie lang laufen sollten. Als dann die Treppe auf war und nach dem richtigen Weg aussah, sind alle da hin gelaufen.

@sebaso hat mir noch einen anderen Link zu einem Bild geschickt, bei dem man sehen kann, wie eine Kette Polizeiwagen die Rampe versperrt. Das Bild dürfte deutlich vor dem Unglück entstanden sein. Aber der Blogeintrag und die Bilder sind zwischenzeitlich leider gelöscht (Umleitung), ist aber noch im Google-Cache vorhanden. Da zeigt dieses Bild deutlich, dass der Zugang nach oben weitgehend gesperrt war, Polizeiautos versperren den Weg. Gleichzeitig drücken durch die Tunnel Menschenmassen, weil außerhalb die Sperren überrannt wurden – dann staut sich alles in dem Bereich. Das Bild muss noch deutlich vor der Katastrophe entstanden sein, denn auf den Containern unten ind er Mitte sind noch keine Menschen.

Ende Update.

Schon makaber ist im Nachhinein, wenn einer der Organisatoren im Vorfeld sagt, auf der Loveparade gehe es eben enger zu.

ueberfuellung.png
Weiter unklar ist: wann wurde denn das Gelände gesperrt? Die Veranstalter sagen: es wurde erst nach dem Unglück gesperrt. Die Reihenfolge der Polizeiberichte ist aber eine andere: Erst gesperrt, dann ein Bericht zum Unglück. Zwar geht die Meldung über das gesperrte Gelände erst um 17:32 online, also etwa eine knappe halbe Stunde Minuten nach dem Sturz. Aber bis eine solche Meldung geschrieben und abgesegnet ist dauert es auch eine Weile.

unglueck.pngDie Meldung über das Unglück kam dann um 17:55. Unabhängig davon: Auf einem Video von außerhalb zu einer nicht genau bestimmten Zeit ist auch eine Durchsage der Polizei zu sehen: das Gelände sei gefüllt und werde nicht mehr geöffnet. Hier sollte sich ja die genaue Zeit bestimmen lassen …

Als schon der eigentliche Zugang zum Gelände gesperrt war, sollen laut Augenzeugen die Zugänge vor dem Tunnel in ihn hinein geöffnet worden sein, wodurch noch mehr Menschenmassen in den Tunnel und anschließend auf die Rampe gedrückt wurden. Dort kam es dann zu den tödlichen Szenen:

Auf der anderen Seite, wo Polizei und private Ordner gemeinsam den Zugang zum Gelände regelten, sei der Eingang aber gleichzeitig dichtgemacht worden. "Dadurch ist es zur Panik gekommen, und die Leute haben versucht, über Masten und eine Treppe wegzukommen." 

Ähnliches berichtet SPIEGEL TV

Dass der einzige Zugang zum Partygelände längst geschlossen ist, ahnt hier kaum einer.

In diesem Bericht ist bei Minute 5:05 auch zu sehen, wie jemand mit Hilfe eines herunterhängenden Kabels versucht, an dem rosa Plakat hochzuklettern. Es kann aber nicht der gleiche sein, der im Film runtergefallen ist: dieser hatte eine dunkle Hose, bei SPIEGEL TV ist es jemand mit weißer Hose. Auch in dem langen Video von oben ist er am Anfang mehrfach zu sehen. Möglicherweise ist er der erste, der dort abgestürzt ist.

 

Weitere Quellen (gelegentlich ergänzt)

Ansonsten hier noch einige weitere Zitate und Links zu weitergehenden externen Berichten, aus denen das gesamte Ausmaß der Unfähigkeit der Verantwortlichen deutlich wird:

"Da waren Jugendliche bei, fast noch Kinder. Sogar Rentner mit Gehfehlern standen da als Ordner", beschrieb der Mann die Situation. Die Sicherheitskräfte hätten "Schnellhefter mit den wichtigsten Regeln" erhalten. Den Veranstaltern seien nur zwei Dinge wichtig gewesen. "Die Floats dürfen nicht stoppen, und niemand darf ohne Befehl die Notausgänge öffnen", sagte er.

Fahrende LWKs auf einer kleinen Rundstrecke halte ich auch für Quatsch. Alleine das ist ja nicht ganz ungefährlich. 

 

Der Filmer eines Youtube-Videos schreibt:

Als ich um 14 Uhr auf das Gelände kam sind wir schon den Hang hoch, weil die Menge geradeaus einfach nicht abfloss. Kein Wunder denn die "Rampe" endete vor den Umzugswagen, Stopp und Rückstau bereits ab 14:00 Uhr und Stillstand vor programmiert.
Hätte man die Menge von Aussen über die Autobahnzufahrt und vom HBF aus auf das Feld geführt und die Tunnel bzw. Rampe für ggf. Verletzte gelassen um diese aus der Menge zu bekommen wäre das sicher besser gewesen klarer Planungsfehler.

Und dort in den Kommentaren schreibt einer:

ich bin selbst die berüchtigte Treppe hochgestiegen. Um 5 Minuten vor 17h war ich oben und in Sicherheit. Das Gedränge an der Treppe entstand weil diejenigen die im Umkreis von ca. 10 m von der Treppe standen, so wie ich anfangs auch, dachten, dies sei die einzige Möglichkeit auf das Gelände zu kommen. Mein Beileid den Angehörigen...

Makaber, ekelhaft: BILD Online (bzw. deren Marketing-Abteilung) wirbt mit den Toten der Loveparade.

Duisburgs Bürgermeister soll schon seit einigen Wochen von massiven Sicherheitsbedenken gewusst haben.

Ich verstehe es nicht“ – Julias Loveparade-Blog; und das gleiche leicht redaktionell überarbeitet bei DER WESTEN.

Augenzeugenberichte beim WDR/1LIVE

Animierter Augenzeugenbericht bei der FAZ, „Warum nur diese Polizeikette?“

Zwei Augenzeugenberichte bei Bild.de: Männer schlugen auf Kinder ein und Jugendliche trauern um ihren Freund

SPIEGEL TV Bericht (4 Teile)

Kölner Polizist: Man ignorierte unsere Warnungen

Schlammschlacht nach der Loveparade-Katastrophe

Über die Planungen im Vorfeld: Sicherheit stand nicht im Mittelpunkt

Bericht des Versagens – Bericht beim WDR zur Pressekonferenz mit dem Innenminister zu den ersten Ermittlungen, dass der Veranstalter seine Zusamen nicht eingehalten hat. Zusammenfassung und Ticker bei DER WESTEN, RP-Online, Süddeutsche, Focus.

Bemerkenswert fand ich bei der Pressekonferenz, wie professionell sie im Gegensatz zu der in Duisburg trotz der Trauer und Wut ablief. Und der Innenminister darf zwar nicht aus den Ermittlungsakten zitieren, aber dann zitiert er eben Presseberichte – und man darf sicher davon ausgehen, dass vergleichbare Aussagen in den Ermittlungsakten stehen.

 

Themenseiten (in zufälliger Reihenfolge; unvollständig, gerne in den Kommentaren ergänzen):

 

Alles Raver?

Zum Schluss noch eine Anmerkung dazu, wie die Medien oft die Besucher der Loveparade nennen: Raver, manchmal auch nur Techno-Fans. Ich möchte mal behaupten, dass dort tatsächlich nur sehr wenige „Raver“ waren, die Mehrheit waren eben ganz normale junge Leute, teilweise Familien, teilweise ältere Leute. Wäre die Veranstaltung in Stuttgart gewesen: vielleicht wäre ich auch hingegangen. Einfach nur um zu schauen was los ist, oder um Fotos zu machen, warum auch immer. Aber ich bin weder Techno-Fan noch Raver.

Und die Antworten auf die obigen Fragen?

Das muss jeder für sich selbst beantworten. Das Netz bietet genug Recherchemöglichkeiten, und jeder kann sich seine eigene Wahrheit zusammenbauen. Irgendwann wird es dann eine oder mehrere offizielle Wahrheit geben, wenn alle Ermittlungen, Gerichtsverfahren und Untersuchungsausschüsse zuende sind.

 

5 TrackBacks

Die Frage nach dem Warum ist wohl die meist gestellte Frage in Duisburg, NRW, Deutschland und der ganzen Welt. Warum durfte diese Loveparade stattfinden? Warum starben 20 Menschen? Auf diese uns andere Fragen gibt es von offizieller Seite keine Antwort... Mehr

Essen: Arbeitsmarkt: Die Job-Center übernehmen (DerWesten) – Die Stadtspitze stellte die Pläne zur Übernahme der Betreuung der Langzeitarbeitlosen durch die Stadt vor. Bochum: Ölverschmierte Greenpeace-Aktivisten demonstrieren... Mehr

Noch einmal möchte ich hier etwas zur Loveparade schreiben, auch wenn das nicht das übliche Thema in diesem Blog ist. (siehe auch meinen ersten Bericht: Was passierte auf der Loveparade warum? Wer hat die Schuld?) Ergänzend zu den in der Pres... Mehr

Suche nach Bildern und Videos zwischen 16:25 Uhr und 17:20 Uhr! von Dokumentation der Ereignisse zur Loveparade 2010 in Duisburg zu 30.07.10 13:02

Leute, wir haben längst noch nicht genug Material! Bitte ladet alle Bilder und Videos, die ihr gemacht habt, bei www.multiupload.com hoch und postet die Links als Kommentar! Insbesondere Aufnahmen vom unteren Rampenbereich, speziell bei der Treppe, in ... Mehr

Schauen wir uns doch mal genauer das Interview mit Rainer Schaller an, der als Chef der Lopavent GmbH und des Hauptsponsors McFit (Plakate auf dem Gelände: „Fett sein darf nur der Beat!„) Leiter der Loveparade ist. Das Interview wurde am Ta... Mehr

41 Kommentare

Es ist erschütternd.

Mein Mitgefühl den Familen,
meine Trauer den Toten.

Verantwortung?
Wir leben in Deutschland.

Hier hat von den Nutznießern und "Verantwotlichen" niemand Haftung.

Vielleicht wäre es sinvoll alle Daten......

Es könnte täuschen, weil die Videos unterschiedliche Zeiten haben - aber der Mensch, der das Knäuel vor der Treppe filmt, steht nicht weit von der Treppe entfernt, vielleicht 20 Meter. Bei ihm ist ausreichend Platz. Ähnlich bei dem Filmer, der das Plakat filmt. Ich glaube mich erinnern zu können, dass auch beim Unglück in Roskilde im Jahr 2000 mit 9 Toten unweit Stehende gar nicht mitbekamen, dass relativ nah Menschen sterben.

Offenbar sind recht komplizierte Mechanismen am Werk - komplizierter jedenfalls als die Frage, ob theoretisch genügend Platz für alle wäre.

Ich kann nur jedem Teilnehmer raten, möglichst schnell ein Erinnerungsprotokoll anzufertigen, Fotos mit Zeitstempel zu sammeln etc. - es waren bestimmt mehr als genug Menschen vor Ort um schließlich die Gründe, die zur Katastrophe führten zu klären. Da geht es m.E. um Dinge wie die Koordination zwischen den Vereinzelungsanlagen an der Düsseldorfer Straße und auf der Rampe, ob die Rampe zum Gelände hin gesperrt wurde (auf einigen Fotos (z.B. auf dem Luftbild noch nicht) sind auf der Rampe ein Halbkreis von Polizeifahrzeugen zu sehen), ab wann die die Veranstaltung verlassenden Teilnehmer davon abgehalten wurden vom Gelände zurück auf die Rampe zu strömen, wann die zweite Rampe geöffnet wurde um den Tunnel zu entlasten. Einige beschreiben auch, daß sie nicht wussten, daß es über die Rampe auf das Gelände ging, sie gingen weiter Richtung Ost- bzw. Westtunnel und so ergab sich ein Stau mit den Entgegenkommenden. usw.
Die bequeme, voreilige und teils unverschämte Erklärung mit "Herabstürzenden", die andere begruben halte ich nach allem was man liest für einen unsinnigen Schnellschluß und einen Versuch, die Schuld auf die Teilnehmer abzuwälzen: Nach Augenzeugen war die Situation schon vor den Fluchtversuchen nach oben gefährlich, es gab Verletzte und Ohnmächtige.
Deswegen an die Anwesenden: Übergebt Euer Material bitte an die ermittelnden Behörden. Es geht nicht darum, einen Sündenbock zu finden sondern das Geschehene aufzuklären und Fehlverhalten in Organisation und Ablauf solcher Veranstaltungen (seitens aller Verantwortlicher) in Zukunft zu verhindern.

Ja, das mit dem Erinnerungsprotokoll ist ein sehr guter und wichtiger Hinweis!

Es war auch zu lesen/hören, dass schon im Tunnel Leute niedergetrampelt wurden, daher kommen sicherlich die ersten Angaben, dass es im Tunnel zur Massenpanik gekommen sei: das haben viel mehr Leute mitgekriegt als das Knäuel.

Ein Update des Gedächtnisprotokolls von Twitgeridoo. Enthalten ist auch eine erschreckende, aber aufschlussreichende Fotodokumentation.

http://twitgeridoo.wordpress.com/2010/07/27/es-macht-mich-traurig-nachtrag-zur-loveparade-2010/

PS: Ich kann mich auch an ein Video erinnern, in dem jemand in Free-Climber-Manier den Brückenbogen hochgeklettert ist. Bis zum höchsten (schmalsten) Punkt, dort wurde er dann entweder von Leuten auf der Brücke hochgezogen oder er konnte sich selber am Brückengeländer hochziehen.

Wie xbg schon schreibt, ist auf vielen Videos erkennbar, dass an der jeweiligen Position des Filmers vergleichsweise viel Platz herrscht. Im ersten Moment scheint es schwer verständlich, warum die Menschen am Rand der Knäuel nicht von der Masse wegrücken, um das Ganze zu entzerren. Vermutlich ist aus einigen Metern Entfernung schon nicht mehr erkennbar, dass dort (hier also an der Treppe und am Baucontainer) eine enorme Platznot herrscht. Es wird so wirken, als wollten die Leute in erster Linie aufs Gelände, und weniger aus der Menge raus. Es würde mich nicht wundern, wenn dies auch zumindest anfänglich der Grund gewesen ist, weshalb Menschen diese Wege gesucht haben.

In dem knapp 10-minütigen Video sieht man bei 5:37, nach der angesprochenen Überblende, wie Menschen an der Plakatwand mit den Armen in Richtung der Rampe und des Gelände-Eingangs wedeln. Vermutlich wollen sie die Menschen auffordern in diese Richtung zu gehen, um den Druck aus der Masse zu nehmen.

Aber dies sind vermutlich eben diese schwer nachzuvollziehenden Mechanismen, die in solchen Massen entstehen. Und eben der Grund, warum so etwas einer anspruchsvollen und v.a. funktionierenden Steuerung durch Polizei und Ordnungskräfte bedarf. Die es hier offentsichtlich nicht gegeben hat.

1. Da hängt kein grünes Shirt an der Plakatwand. Bei 0.00 sieht man, dass beide obere Ecken der Plakatwand grün angemalt sind.

2. Der Verrückte, der von der Plakatwand abstürzt, hat einige Menschenleben auf dem Gewissen, weil sein Sturz der Auslöser für das hintere Knäuel (unter der Plakatwand) war.

3. Wie das Knäuel unterhalb des Treppenaufgangs und seitlich der Treppe zustande kam, ist wohl der Menschenmasse geschuldet.

4. Ich könnte kotzen. Wer - um Himmels Willen - hat diese Treppe freigegeben?

Hi,

Man kann sicherlich eine Menge Vermutungen über Ursachen anstellen. Letztendlich wird es vermutlich nie eine 100% eindeutige Antwort darauf geben.

Was Paul Neuhaus hier kommentiert, kann ich aber aus dem Erfahrungsbericht bestätigen, den ich von Freunden aus erster Hand bekommen habe: sie waren auch kurz vor 17 Uhr in der Menschenmenge hinter dem Tunnel, hatten aber angesichts der Drängeleien, die an der Treppe, der Scheinwerferhalterung und dem Container entstanden, keine Lust mehr auf das Gelände zu gehen und haben beschlossen zum Innenhafen zu fahren. Das war auch ihr großes Glück, denn sie standen weiter hinten in der Menge, haben aber beobachtet wie immer mehr Besucher sich nach vorne durchdrängelten, die endlich auf das Gelände wollten.
Ihre Theorie ist, dass die Tragödie letztendlich dadurch entstanden ist, dass Kleingruppen sich in recht aggressiver und egoistischer Art nach vorne durchgeboxt haben und somit die Menschen, die weiter vorne standen, in Bedrängnis gebracht haben und gleichzeitig auch den weiter hinter stehenden Personen die Möglichkeit gegeben haben, "nachzurücken". Also quasi eine Kettenraktion.

In wieweit das zutrifft, kann ich natürlich nicht beurteilen. Sie haben jedenfalls einen sehr ausführlichen Bericht darüber geschrieben, der an zuständige Stellen übermittelt wurde.

Zu 1.: Doch, das ist größer und länger; an der anderen Seite ist noch das grüne Ende oben zu sehen, das sieht anders aus; und es kann nicht von dem Sturz des anderen von der Plakatwand bzw. dem Herunterreißen der oberen Halterung herrühren, da es schon vorher da hing.

Zu 4.: Es dürfte wohl auf Druck von Menschenmassen geöffnet worden sein. Es hieß ja auch gelegentlich, dass dort die Zäune umgerissen wurden, wobei nicht ganz klar ist welche Stelle da jeweils gemeint ist.

Ansonsten Zustimmung; nur ist natürlich auch nicht klar, warum der Typ da am Plakat entlang geklettert ist; vielleicht war es auch reine Panik. Aber es ist auf jeden Fall vollkommen verrückt.

Es hätte keine Toten gegeben, wenn die Treppe nicht freigegeben worden wäre. Alle sind im Bereich der Treppe gestorben. Alle sind wegen Brustquetschungen gestorben, also weil sie zu tief und zu lange unter anderen begraben lagen.

Die Freigabe der Treppe und demzufolge der Tod vieler ist umso beklemmender, wenn man sich die ersten 30 Sekunden des ersten von dir verlinkten Youtube-Videos ("Panik vor der Treppe") ansieht. Man erkennt, wie einige Polizisten 5m entfernt von der Treppe die Leute in Richtungen "Rampe hoch" also "normaler Eingang" weisen. Offensichtlich ist in diese Richtung ja auch genügen Platz.

Mich wühlt das auf, weil die Toten so unnötig ist. Wenn die Leute gewußt hätten (z.B. durch Polizei Durchsagen), dass sie die Rampe hoch gegen sollten, wären nicht alle die Treppe oder Container rauf.

Hier der Hinweis auf das meines Erachtens nach eindeutigste YouTube-Video, das sechs Minuten lang die Geschehnisse an der Treppe von oben zeigt.

http://www.youtube.com/watch?v=G-mfsxz2k2g

Einfach unglaublich.

sehr guter blog.....gut aufgearbeitet.....ich nicht verstehen das diese love parade eine genehmigung am tag der veranstaltung bekommen hat, der polizeichef cebin wurde in rente geschickt nachdem er sicherheitsbedenken angemeldet hatte und die love parade für duisburg als nicht machbar einstufte, das cdu kreis und bundestagsmitglied mahlberg hat daraufhin die ablösung von cebin bei dem damaligen innenminister wolf gefordert, der wohl diesem wunsch entsprach. Quelle http://bit.ly/9WvoGI habe oft die love parade in berlin verfolgt, es gab nie einen eingang und ausgang für 1,4 millionen menschen, ein wunder das nicht mehr passiert ist....in einem käfig wie diesen in duisburg hatte die veranstaltung keine chance...

zu 1.: Woll ich mich drüber streiten, weil der grüne T-Short-Mann vermutlich nicht abgestützt ist und damit ursächlich für das Umfallen einer Menschentraube verantwortlich.

Im Gegensatz dazu hat der Plakatwand-Absturz vom weißen T-Shirt Menschen wohl sehr große Auwirkungen gehabt. Man sieht auf andernen Videos wie unter der Plaktwand die Menschen wie beim Mikado kreisförmig hingefallen sind. Der eine Teil des Kreises geht bis an den Treppenanfang.

Zu 4.: Gestern abend (WDR extra 21.45) wurde gesagt, dass die Treppe von der Polizei geöffnet wurde. Ich dachte, jetzt kommt eine Diskussion darüber, aber nach diesem Satz war das Thema bereits vorbei.

Ich habe im Fernsehen ein Video gesehen, das von oberhalb der Treppe gemacht worden ist nachdem die Treppe geöffnet worden ist. Man sieht auf diesem Video, wie einige Polizisten nahezu unbeteiligt von oben auf die Szenarie blicken. Die müssen doch die Situation erkannt haben!

Und, ch habe im Fernsehen ein Video gesehen, auf dem ein Polozist im unteren Drittel der Treppe steht und die Menschen seitlich an der Treppe hochzieht. Vermutlich hat er sich das Elend zu lange von oben angesehen und wollte helfend eingreifen. Ein allzu menschliche Reaktion. Hätte er seinen Verstand eingeschaltet, wäre er besser vier Schritte nach unten gegangen und hätte dort für Ordnung und für die Rettung von Menschenleben gesorgt.

Das Öffnen der Treppe und die darauf folgende Ignoranz des selbst verursachten Problems ost für mich vollends unverständlich.

Mit fällt noch auf, dass der Polizeiwagen, der in 1:47 vor der Treppe sichtbar ist, in Minute 3:10 versucht, die Rampe hinauf zu fahren. Welche Wirkung hat ein fahrender Bulli in so einer Situation?!

Interessant ist, dass die Website des Veranstalters loveparade.de am Montag gelöscht wurde.
Dort war nicht nur das trailer-video zu sehen, sondern eine intensive Diskussion zu den dann leider eingetretenen Gefahren.

Diesen Befürchtungen widersprach der User @wfloveparade (Wir für Loveparade) regelmässig.

In den mir bekannten Caches ist die Site nur noch fragmental oder gar nicht mehr abrufbar.
Kennt jemand eine andere Möglichkeit oder hat evtl einen sceenshot gemacht?

Hai Alvar,
interessant fand ich auch die Erzählung einer Phoenix-Mitarbeiterin in der Phoenix-Runde am 26. Juli, die mit ihrer Tochter und deren Freundin dort gewesen ist.

Sie hatte versucht, durch einen der Notausgänge das Gelände zu verlassen und bekam von der dort diensthabenden Angestellten eines Wachdienstes zur Antwort, sie dürfe den Ausgang nicht öffnen. Das war zu einem Zeitpunkt, als bereits zu vermuten war, daß es ein Unglück gegeben hatte.

Nachgeliefert: Link zu der Phoenix-Runde am 26.07 http://www.phoenix.de/content/315007

Die parkenden Polizeifahrzeuge findet man auch im beck-blog problematisch.
http://blog.beck.de/2010/07/28/love-parade-wie-wurde-die-katastrophe-verursacht-ein-zwischenfazit

Auf den verlinkten Videos bei

http://www.crankworld.de/archives/1125

sieht man die angesprochenen Polizisten.
Im dritten Video bei 2:10 machen die sich einen gemütlichen Nachmittag, während einer unten an der Treppe die Leute hochzieht. Aber haben sich ja alle Polizisten tadelos verhalten. Sollte man mal dem NRW-Innenminister und der Polizei-Gewerkschaft zeigen.

Bei 5:22 sieht man, dass vor der Plakatwand noch alle stehen, weil eben die Plakatwand noch in Ordnung ist, weil ja der Verrückte noch nicht runtergefallen ist.

Bei 6:00 sieht man die Security-Leute, die ja offiziell nur für das Veranstaltungs-Gelände zuständig sind. Hier aber offenbar auch für die Polizei Verantwortung übernehmen.

Bei 7:20 sieht man den grünen Marsmenschen an der Plaktwand.

Den Schluß muss ich erstmal verarbeiten.

Jetzt wieder sind für diese nachgewiesene Vollidioten die Raver schuld. Aber vielleicht sind es keine Vollidioten, sondern die halten - berechtigt? - uns alle für solche. Und dazu für solche mit sehr kurzem Gedächtnis.
Z.B. Kölner Stadt Anzeiger (23.07.2010, Seite 8, unten): "Schauplatz alter Güterbahnhof Duisburg - ÜBER EINE MILLION Musikfans erwartet. ... Organisatoren sind entspannt. Wir sind sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Duisburg war sehr produktiv. ... Das passt toll zusammen. Neu sei der Festivalcharakter. Denn das Areal ist sehr kompakt. Auch Josip Sosic, Pressereferent des Duisburger Oberbürgermeisters, ist gespannt: "Das können tolle Bilder werden, wenn hier EINE MILLION Menschen Party machen. Wir wollen den Fokus auf unsere Stadt lenken, die Leute sollen sehen, was Duisburg zu bieten hat. Damit alles glatt läuft wurden 1000 Sicherheitskräfte zusätzlich zu den etwa 1200 Bundespolizisten organisiert."

Und die haben deswegen eine Einbahnstraße nicht nur als Zweibahn in beiden Richtungen umgetauft, sondern die beide Zu-/Auswege in einem Ein-/Ausgang mündeten, der unter einem GERADEM WINKEL zur beiden anfing! (Die Skizze im Kölner Stadt Anzeiger vom 26.07.2010, Seite 2.)
Die tödliche Turbulenzen der Menschen-Ströme waren nur deswegen vorprogrammiert und für jeden durchschnittlich intelligenten sofort sichtbar. Es fehlten bei Organisatoren und Stadt aber welche.

Alle Videos werden begleitet von Musik aus Boxen, so wies auf der Loveparade ja auch zu erwarten ist.

Gabs über die eigentlich Durchsagen?

Die riesigen Boxentürme _nicht_ für Durchsagen zu benutzen wäre doch der eindeutigste Beleg für die mangelhafte Zusammenarbeiten und damit das komplette Versagen _aller_ Verantwortlichen.

http://www.youtube.com/user/struppi04
http://www.youtube.com/watch?v=xxd_KlaCiNY&feature=channel

Hier sind zwei Videos, die das Gleiche und auch zur gleichen Zeit aus gegenüberliegender Perspektive zeigen. Die scheinen mir wichtig zu sein.

Auf dem ersten Video sieht man bei 2:17 den Menschen mit der weißen Hose und weißem Hemd, der etwas Schwarzes mitnehmen will.

Auf dem ersten Video sieht man bei 3:20, wie der Marsmensch abstürzt. Vorher sieht man, wie er auf das Schild klettert oder besser gesagt: er läuft über irgendetwas. Keine Ahnung, über was er läuft und ob dort Leute liegen.

Danach sieht man, wie er wieder darauf steigt, dort bleibt er bis zum Schluß des Videos. Die Plakatwand ist dort noch in Ordnung.

Auf der Rampe ist mehr oder weniger verhältnismäßig wenig los. Wenn die Leute das nur per Durchsage erfahren hätten oder hätten die Polizisten oben nach unten gegangen.

Alvar, sorry: Aber ich denke, Du hast Dich von der (zuerst und am lautstärksten von Rabe und Schreckenberg verbreiteten) Legende, dass Stürze von Kletterern die Katastrophe ausgelöst hätten, auf eine falsche Spur locken lassen. Und Du suchst zum falschen, nämlich zu einem signifikant zu späten Zeitpunkt nach dem Beginn bzw. dem Auslöser der Tragödie. Bitte sieh Dir nochmal drei Dokumente in Verbindung miteinander an, nämlich a) die gestern von Jäger und Wehe vorgstellten vorläufigen Ermittlungsergebnisse zu den polizeilichen Abläufen, b) den Augenzeugenbericht von Jürgen G. in der FAZ und c) die "Chronologie einer Katastrophe" von pizzamannne auf Youtube (Vorsicht: kaum zu ertragen!). Ich weiss nicht, wie ich die folgenden Sätze irgendwie erträglich formulieren könnte. Insofern kurz und knapp: Das tödliche Menschenknäuel vor bzw. zwischen Plakatwand und Treppe bildete sich, soweit ich sehe, zwischen ca. 16.30 und 17.00. Die Videoequenzen, die Du analysierst, wurden also zu einem Zeitpunkt aufgenommen, zu dem für die Todesopfer wohl schon längst zu spät war. D.h. auch, dass Kletteraktionen und Stürze an den Plakaten kurz nach 17.00 keine Auslösefunktion mehr gehabt haben können, sondern wohl eher als der verzeifelte Versuch zu werten sein dürften, der Situation zu entkommen, ohne dafür direkt über die Traube der gestürzten, verletzten und zu diesem Zeitpunkt wohl zum Teil auch bereits verstorbenen Menschen herüberzukriechen und robben zu müssen ...

Gabs da keine Megaphone? Die Boxen haben sie ja irgendwann ausgeschaltet...

Mein Gott und jetzt versucht auch die Polizei die SChuld von sich wegzuweisen und das sogar mit Tränen.

Das ist nur noch ein unwürdiges Schauspiel, 21 Menschen sterben und keiner wills gewesen sein.

Ich bin bei der Kripo in Duisburg und war am Samstag zunächst in einer Außenwache, nach dem Unglück im Abschnitt "Verletztenermitlungen" eingesetzt. Den ganzen Sonntag saß ich dann an dem Telefon, an welchem Angehörige anriefen und sich um ihre Lieben Sorgen machten. Ich hatte hunderte davon am Hörer, konnte allen ihre Sorge nehmen, dann kam der Anruf von Carlas Schwester, die Angst um ihre Schwester hatte. Ich fragte sie nach dem Namen der Schwester, sie sagte ihn und ich wusste dann, dass sie ihre Schwester nie mehr wiedersehen wird. Ich werde diesen Anruf niemals vergessen können.

@sdu: Wenn man sich die Fotos auf

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/3726/tod-an-der-rampe

ansieht, kann man zu einer anderen Ansicht kommen. Man sieht auf den ersten Fotos, dass

1. alle Leute unter der Plakatwand und vor der Treppe noch stehen
2. seitlich der Treppe Platz ist und auch Polizisten stehen.
3. die Plakatwand und das Schild links neben der Plakatwand nicht abgebrochen sind.
4. eine Polizistin die Leute nach oben leitet

(Man sieht dort übrigens tatsächlich links oben an der Plakatwand irgendetwas Grünes hängen)

Auf dem nächsten Foto sieht man, wie die Leute _kreisförmig_ und von der Wand weg unterhalb der Plakatwand liegen. Das deutet auf einen Sturz von der Plakatwand hin. Ansonsten würden die Leute in _einer_ Richtung (vermutlich Richtung Treppe) liegen.

@R.A.: in der Tat unwürdig. Wobei ich mich frage, ob die Rampe zum Veranstaltungsgelände gehört oder nicht, weil ja nach Aussage der Polizei ausschließlich der Veranstalter für das Veranstaltungsgelände zuständig war. Begann das Veranstaltungsgelände nicht oben an der Rampe an dieser ominösen "Vereinzelungsanlage"?

Auf jeden Fall gilt:

1. Alle Leute sind im Bereich der Treppe umgekommen: seitlich der Treppe und am Treppenaufgang und unterhalb der Plakatwand.
2. Alle Leute sind "erstickt" (= "zerquetscht" oder durch "Brustkompression") umgekommen.

Wenn es im Bereich der Treppe nicht so viele Tote gegeben hätte, würde man heute nur noch von einer schlecht organisierten Loveparade sprechen oder von einem Chaos.

Wenn also die Polizei (Ordnungshüter) oder Security (früher auch Ordner genannt) für Ordnung im Bereich der Treppe gesorgt hätten, wären keine Toten zu beklagen. Von oben gab es gute Sicht und man hätte die über einander liegenden Menschen auflösen müssen, so dass zumnindest die Menge am Treppenaufgang (auf dem die Leute vermutlich über die am Boden liegenden Zäune gestolpert sind oder durch den von der Plakatwand ausgehenden Domino/Mikado-Effekt umgefallen sind) auflösen müssen, so dass der Abfluss über die Treppe gesichert ist. Aber die Ordnungskräfte haben ja nur versucht, die Menschen seitlich an der Treppe hochzuziehen. Vermutlich erkennt man die Schwere der Situation in einem solchen Augenblick überhaupt nicht.

Klar, es gab die eigentliche Problematik, dass so viele Leute dort durch die Tunnel gelassen wurden, dass die Leute raus wollten und gleichzeitig viele rein wollten. Aber es geht hier darum festzustellen, warum im Bereich der Treppe und der Plakatwand Menschen zu Tode gekommen sind. (Wobei es an Wunder herrscht, dass im Bereich des Masten und des Containers nichts passiert ist).

In dem unerträglichen vierten Video von pizzamannne wird ja auch nach Polizei gerufen, allein die Rufe werden nicht erhört. Im ersten oder zweiten Video von pizzamannne sieht man auch den ersten Raver, der einen Mast hochklettert und triumphiert und gefeiert wird. Das hat dann die Nachahmer gefunden. Diese erste, einzelne Aktion hätte sofort unterbunden werden müssen.

@Norbert Kaufmann: das kann ich gut nachvollziehen. Mich wühlt das auch deswegen so auf, weil der Tod der Menschen ja durchaus vermeidbar gewesen wäre, wenn man die treppenlokale Situation richtig eingeschätzt hätte und dann entsprechend gehandelt hätte. Vermutlich einfacher gesagt, als getan.

War die Sperrlinie 3 für den Tod von 14 Menschen am Fuß der Treppe verantwortlich?

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57630.html

Was ich bemerkswert finde, am Samstag haben die Verantwortlichen noch von 1,4 Mio. Besuchern gesprochen. Heute sind es nur noch um die 200.000! Könnte es sein, dass die Loveparade massiv unterversichert war bzw. ist?

ja genau so denke ich auch. alle die anwesenden die den falschen weg aus welchem grund auch immer eingeschlagen haben und die verfluchte treppe erklimmen wollten sind schuld. sie haben gesehen das da menschen liegen und sind trotzem drüber gestiegen. die treppe hätten die veranstalter entfernen müssen damit niemand auf die idee kommt da hoch zu gehen. wenn sich alle zusammen gerissen hätten und geduld gehabt hätten dann wären niemals so viele menschen gestorben. Verletzt ja durch die enge aber zu tode getrampelt? nein! auch die plakatkletterer haben falsch gehandelt. es haben viele schuld nicht nur die veranstalter das sollten mal alle bedenken. es ist so traurig und fruchtbar. ein grausamer tod den die Kids da gefunden haben :( wollen party machen und werden zertreten.

Einige hier haben die Sperrlinien ja schon angesprochen: Unter http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/loveparade/Veranstalter-Konzept-war-abgesprochen_aid_887199.html gibt es eine pdf-Datei mit Unterlagen zum Stand der Ermittlungen zum Download. Auf Seite 6 des Dokuments befindet sich ein Diagramm der Karl-Lehr-Straße und der beiden Rampen, auf dem die Sperrlinien eingezeichnet sind. Sperrlinie 1 befindet sich auf der östlichen Seite der Westrampe und geht über die gesamte Tunnelbreite, Sperrlinie 2 befindet sich auf halber Höhe des Osttunnels und geht über die gesamte Tunnelbreite, Sperrlinie 3 befindet sich auf der Ostrampe nördlich der Treppe und geht über die gesamte Rampenbreite. In dem Diagramm sind weiter "Zeiträume" für die Sperrlinien angegeben: Für Sperrlinie 1 15:55 bis 16:14; für Sperrlinie 2 15:45 bis 16:14 und für Sperrlinie 3 16:01 bis 16:40. Ich kann mich natürlich irren, aber ich interpretiere das spontan so, dass das bedeutet, dass in diesen Zeiträumen an den jeweiligen Stellen gesperrt war, was bedeuten würde, dass um 16:14 in beiden Teilen des Tunnels die Sperren aufgehoben wurden, während auf der Rampe noch fast eine halbe Stunde gesperrt war.

Diese Sperrlinien waren gedacht, damit nicht noch mehr Menschen IN den Tunnel gehen und es einen Abfluss geben konnte.

Leider wurden Sie überrannt. Aber wem will man die Schuld geben? Z.T. standen die Leute 3-4 Std. dort teils in der Sonne, ohne Wasser, eingeengt, kaum genug Luft zum Atmen, die Luft selber stand und im Tunnel war die Luft schnell sehr verbraucht.

Es kann sich keiner vorstellen, wie es war und es sollte auch keiner versuchen, hier Schuldzuweisungen an die Menschen vor Ort zu geben!!! Eher im Gegenteil: Dafür, dass es diese Panik gab, gab es noch sehr wenige Tote. Wie ein Panikforscher im TV sagte: Es hätten auch doppelt und dreifach soviele sein können.

Niemand schaltet von Selbst auf Überlebenstrieb! Es muss wirklich erst zu einer Ausnahmesituation kommen, bevor das passiert. Und dann denkt man nichtmehr, sondern reagiert nur noch. Aber Platz, um nicht auf die Menschen zu treten gab es eh nicht. Die Masse drückte von hinten und wer nicht auch hinfallen wollte, musste sich bewegen.

Ich befürchte, es wird in einigen Monaten noch den ein oder anderen Selbstmord geben, weil Menschen mit diesem Trauma nicht weiterleben können. Wie konnten sie nur auf Menschen steigen, die im sterben lagen? Irgendwie hätten sie helfen müssen(auch wenn es garnicht möglich war). Warum überlebten sie und andere starben?
Diese Traumas sind schwerwiegend und durch falsche Vorwürfe werden sie nur verschlimmert.

Tragödie auf der Loveparade  Was tun?  Verbreitet diese Botschaft  Nichts geschieht – außer man tut es!!

Zutiefst erschüttert möchte ich hiermit mein tiefes Mitgefühl, meine unendliche Trauer zum Ausdruck bringen über
ein solch unfassbares Geschehen, den völlig sinnlosen Tod von 21 Menschen, der so einfach zu vermeiden gewesen wäre.

Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden der völlig unschuldigen Todesopfer – voller Entsetzen.

Ihr grausamer Tod darf nicht umsonst gewesen sein.

Nichts ist mehr, wie zuvor - Nichts ist mehr, wie es einmal war.

Es ist genug.

Deshalb dieser Appell an die Weltgemeinschaft!

Menschen, die gemeinsam mit Millionen von anderen Menschen lebensfroh für die universelle Liebe auf der Loveparade tanzen wollten, seit 1989, kommen grausamst, völlig unschuldig und völlig sinnlos auf solch tragischste Weise ums Leben -
aus reiner Profitgier, aus totaler Verantwortungslosigkeit, aufgrund eines absurden Geltungswahns und irrealer Imagesucht.

Was für eine Politik. Was für Dilletanten, was für eine Gesellschaft.

Es ist Zeit, dieses perfide System, wo sich alles immer nur ums Geld und um den maximalen Profit dreht, zu beenden.

Dieses System, was sich, völlig zu unrecht, soziale Marktwirtschaft und Demokratie nennt,
wird von Geldgier getrieben und ist doch auch nur
eine Diktatur der großen, breiten, trägen, zumeist unreflektierten, verführten Masse über Minderheiten.

Und gerade die große Mehrheit hat längst nicht immer recht.

Wir, die einzelnen Menschen sind nur billiges Stimmvieh.

Leider kenne ich kein besseres Lebensmodell - als die Demokratie.

Aber wir können diese Gesellschaft in eine humanere, menschlichere Gesellschaft und in eine echte Basis-Demokratie verwandeln, damit solch grausame Dramen, wie in Duisburg am 24.07.2010, nie wieder geschehen.

Wie? Es ist so einfach:

Wir müssen uns nur alle gleichzeitig solidarisch verhalten.

Nur dann können wir diese Welt noch retten - für unsere Kinder und Kindeskinder,
damit auch diese noch in einem lebenswerten Umfeld aufwachsen können und dürfen.

Wir dürfen uns nicht mehr bei jeder Wahl als billiges Stimmvieh und willenloses Werkzeug missbrauchen lassen.

Trotzdem sollten wir alle zur Wahl gehen,
weil wählen gehen zu dürfen ein hohes Gut ist,
für das viele Menschen in Diktaturen ihr Leben verlieren, nur weil sie Wahlen fordern.

Geht bitte alle zu jeder Wahl und macht eure Stimme ungültig, indem ihr ein großes Riesenkreuz auf jeden Wahlzettel macht.

Ja, Ihr habt richtig gelesen: Geht zur Wahl und macht Eure Wahlstimme ungültig. Warum ?

Damit demonstrieren wir und zeigt Ihr, dass auf dem Wahlzettel niemand steht,
den man ehrlichen Gewissens wählen kann und dass wir
eine bessere Gesellschaft, eine bessere Welt wollen in Liebe und Frieden - für alle Menschen auf diesem Planeten.

Gehen wir alle zur nächsten Wahl. Machen wir alle gemeinsam unsere Wahlstimme ungültig:

als Zeichen der Trauer,

als Zeichen unseres Entsetzens,

als Zeichen unserer Fassungslosigkeit,

als Zeichen der Entrüstung,

als Protest gegen ein System, dessen Folge der sinnlose grausame Tod von 21 jungen Menschen ist,
nur weil sie für die Liebe und in Liebe tanzen wollten,

als Zeichen dafür, dass wir eine humanere, menschlichere Gesellschaft wollen,
in der niemand aus Profitgier sterben muss - egal an welchem Ort auf dieser Welt,

als Zeichen dafür, dass wir die Spirale nie endender, auch wirtschaftlicher, Gewalt und des grenzenlosen Egoismus durchbrechen wollen,

als Zeichen dafür, dass wir so nicht weiterleben können und wollen.

Die dramatisch ungerechten Zustände dieser Zeit,
die Spaltung der Kontinente, Nationen und Gesellschaften in Verlorene ohne jede Perspektiven und in
skrupellose, machthungrige und rücksichtlose Potentaten, in Industrie, Wirtschaft und Politik,
die im Rausch der Allmacht alle Werte und Ideale vergessen und verlieren,
ist das Resultat unseres Verhaltens in der Vergangenheit.

Wollen wir also die Zustände und Verhältnisse ändern,
müssen wir selbst unser eigenes Verhalten ändern.

Dazu gibt es keine Alternative. Anders geht es nicht.

Denn wenn wir unser Verhalten nicht ändern,
werden wir immer wieder nur dieselben grausamen Resultate bekommen,
gefangen in einem Karussell immer wiederkehrender Ungerechtigkeiten,
gefangen in der Zerstörung unserer Zukunft und gefangen in der Vernichtung
der Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generationen auf dieser Erde.

Und selbst die reichen Industrienationen der westlichen Welt werden letztendlich zwangsläufig untergehen,
wenn wir so weiter machen, wie bisher.

Mein Appell an Alle und jeden Einzelnen von Euch:

Ändern wir unser Verhalten, handeln wir alle gemeinsam, gleichzeitig solidarisch vereint.

als Protest gegen ein Systems, dessen Folge die Ausbeutung von Mensch, Tier, Umwelt und Natur ist und
dessen Folge die Vernichtung der Lebensgrundlagen ganzer Völker und Generationen ist - rücksichtslos und skrupellos.

Gehen wir alle zur nächsten Wahl.

Machen wir unsere Wahl-Stimme ungültig,
damit in den Köpfen der Mächtigen ein Umdenken provoziert, initiiert und veranlasst wird - zur Rettung dieser Welt,

als Zeichen dafür, dass wir die Welt zum Positiven ändern wollen und müssen - für alle Menschen,

als Zeichen dafür, dass wir die Entmachtung der Macht des Geldes und die Entmachtung der Profitgier wollen.

Es ist die Zeit gekommen, zu handeln.

Wenn wir alle – gemeinsam - zur gleichen Zeit - solidarisch handeln und dieses Zeichen setzen in Form der ungültigen Wahlstimmen,
dann wird sich die Welt verändern - hoffentlich zum Positiven. Denn:

Eines ist sicher!

Wenn wir nichts tun,
wird sich nichts ändern,

wenn wir nichts tun,
wird sich alles immer wieder wiederholen,

wenn wir nichts tun,
werden noch größere Katastrophen folgen,

wenn wir nichts tun, wird diese Welt untergehen, vielleicht nicht in unserem Leben, aber in dem Leben unserer Kinder und Kindeskinder.

Die Abgabe der ungültigen Wahlstimme soll der Welt zeigen,
dass es so nicht weitergehen kann,
dass wir über die besten Lösungskonzepte von Fachexperten zu den Problemen dieser Gesellschaft und dieser Welt abstimmen möchten und wollen,
dass wir nicht mehr unfähige, heuchlerische, unehrliche Politiker und Parteien wählen wollen,
die das Volk und die Wähler wissentlich und absichtlich, immer wieder aufs Neue, belügen,
die machtgierig, machthungrig und geltungssüchtig im Allmachtsrausch gefangen und den Lobbyisten verfallen sind.

Wenn diese unfassbare Tragödie, wenn dieses unsägliche Trauma in Duisburg am 24.07.2010 bewirkt,
dass wir alle innehalten und die Menschen dazu bewegen, alles dafür zu tun,
dass wir in einer besseren Welt leben können werden, vereint in Liebe und im Frieden - für alle,

wenn diese Katastrophe, die Geburtsstunde, die Initialzündung für eine neue Ära der Menschlichkeit,

wenn dieses so leicht vermeidbar gewesene Drama der Anfang einer neuen, humaneren Weltordnung ist und wird,
dann war und ist der Tod dieser 21 Menschen nicht umsonst gewesen.

Wenn diese grausame, unfassbare, unbegreifliche Tragödie zum Aufbruch in eine menschlichere Weltgemeinschaft führt,
dann sind diese lebensfrohen jungen 21 Menschen, die das ganze Leben noch vor sich hatten, nicht vergeblich gestorben.

Dafür bete ich.

Es liegt an uns und an jedem einzelnen von uns. Wir haben es ganz allein in der Hand, jeder Einzelne von uns.

Verbreitet diese Botschaft, damit 21 Menschen nicht vergeblich gestorben sind.

Nichts geschieht – außer man tut es.

Dr. E. Hoffnung in OWL-NRW-BRD : 01793705289

Die Zeit ist gekommen, zu handeln.

Deutschland geht auf die Strasse !!

http://Spammer-Adresse-entfernt/

Das ist wirklich brutal! So etwas wünscht man nicht mal seinen Feinden!

Lest euch mal folgendes Essay von Dr.Dirk Helbing, TU Dresden, aus dem Jahr 2001 (!) durch.

http://www.age-info.de/PDF/SicherheitHelbing.pdf

Die wichtigesten Zitate aus den Ziffern 4.1 bis 4.3 habe ich rauskopiert. Einen weiteren Kommentar hierzu braucht es nicht.


4.1 Entgegenkommende und unidirektionale Fußgängerströme

"Die Folge kann ein vorübergehender
Stillstand sein, so dass sich auch die anderen durchzuquetschen versuchen und
sich am Ende zwei drängelnde Fußgängermengen gegenüberstehen, die sich
gegenseitig blockieren. Dies geschieht besonders bei extremen Dichten, etwa
Volksfesten, Weihnachtsmärkten, Großdemonstrationen sowie Faschings- und
Großveranstaltungen. Im schlimmsten Fall kann der Blockadeeffekt zu
Todesopfern führen."

4.2 Kreuzende Fußgängerströme

"Neben Engstellen sind Kreuzungsbereiche die größten Problemzonen in
Fußgängerströmen. Kreuzen sich drei oder mehr Strömungen in
unterschiedlichen Richtungen, so stellt sich kein permanentes
Bewegungsmuster ein. Vielmehr ist das Erscheinungsbild des Verkehrs im
Kreuzungsbereich „chaotisch“."

4.3 Engstellen und Ausweitungen/Verbreiterungen

"Engstellen führen naturgemäß zu Fußgängerstaus, sobald das Fußgängeraufkommen die Kapazität der Engstelle überschreitet. Bei entgegengesetzten Fußgängerströmen beobachtet man in Alltagssituationen oft Oszillationen der Durchgangsrichtung1. Es ist also zumeist ein Pulk von Fußgängern, welcher die Engstelle in einer Richtung passiert, bevor die andere
Richtung zum Zug kommt. Entscheidend für den Richtungswechsel ist der stetige „Druckaufbau“ auf der Seite, die warten muss: Nicht nur stauen sich dort immer mehr Fußgänger auf, sie werden auch immer ungeduldiger, je länger sie warten müssen. Daher drängeln sie immer mehr, bis das
Kräftegleichgewicht zu ihren Gunsten kippt und die Engstelle für sie passierbar wird. Die Oszillationsdauer nimmt mit der Länge des Engpasses zu. Der beschriebene Mechanismus kann zu gefährlichen Situationen führen:
Drängelt die Menschenmenge zu sehr, so beginnt sie sich zu verkeilen. Schließlich bilden sich Pfropfen, welche die Engstelle verstopfen.

dann guckt euch mal das an,das ist noch heftiger,von 2008

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-60883197.html

Ich war nicht dabei; trotzdem habe ich aus einigen verlinkten Videos vieles Gelernt:
Meines Erachtens nach gibt es nicht DEN Schuldigen. Es sind sehr viele Schuldigen und die Tragödie kann sich bei praktisch jeder Menschenmasse wiederholen. Warum?
Wenn jeder Mensch in einer Menschenmasse nur unmerklich in eine Richtung drängt und Tausende dieselbe Richtung wählen, dann summieren sich die Kräfte. Wenn diese Kräfte an einer Mauer oder anderem festen Hindernis nicht abgeleitet werden können, wirken sie sich auf die Menschen aus, welche davor stehen. Die kleinsten und schwächsten werden so stark gepresst, daß irgendwann ein Atmen nicht mehr möglich ist.
Das alles hat gar nichts mit herunterfallenden Personen zu tun. Das Problem war wohl eher, daß jeder in dieser Masse zu dem einzig sichtbaren Ausweg drängte: die Treppe! Den Leuten in dem Gedränge kann man auch keine Schuld zuweisen, weil ein logisches Denken praktisch nicht mehr möglich ist (Stichwort: Panik).
Es dürfen bei solchen Menschenmassen einfach keine Wege gewählt werden, welche so eng sind, oder wenn doch: dann muss der Zufluss an Menschenmassen koordiniert vorgenommen werden und sobald ein Gedränge entsteht der Zustrom unterbrochen werden. Ob das dort vor Ort und vor allem VOR dem Eingang möglich war, kann ich nicht beurteilen.

@Hallo

dann guckt euch mal das an,das ist noch heftiger,von 2008

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-60883197.html

das heisst also der hat das schon 2008 gewusst?

de.news.yahoo.com Ursula von der Leyen will Gutscheine für Hartz-IV-Kinder

Zeit.de Reporterin: "Unten im Tunnel liegen am Rand Menschen auf dem Boden. Sind sie tot oder nur ohnmächtig?"

"Eine Duisburgerin hat einen weißen Plastikstuhl vor ihr Haus gestellt und guckt uns zu wie im Fernsehen. »Selbst schuld«, sagt sie, »warum müsst ihr auch hierherkommen?«"

www.heise.de Ursula von der Leyen pflegt Kontakte zu fanatischen christlichen Fundamentalisten

Augenzeugenbericht LP: "Als sie einige Polizisten gesichtet hatte, die rumstanden, redeten und Bonbons austauschten sei sie hingerannt und habe die Männer angeschrien doch was zu unternehmen, Menschen würden sterben, das Verhalten der Polizisten sei asozial...

Ehe sie sich versah bekam sie eins auf die Nase gehauen mit dem Spruch "Sie solle sich verpissen und könne froh sein das sie nicht in Sicherheitsgewahrsam genommen worden sei"."

Was da passiert ist, war wirklich eine Folge von dummen Fehlern, die alle zusammen zu der Katastrophe geführt haben. Dass sich aber nun niemand den Fehler eingestehen will ist wirklich traurig, vor allem für die Opfer und Angehörige.

Tja, das war dann wohl die letzte Loveparade. Man hätte sie in Berlin lassen sollen, da wa der Platz da

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