Vom Bayerischen Rundfunk würde man als nicht-Bayer weniger erwarten, dass dieser sich kritisch mit den Internet-Sperr-Wünschen von Ursula von der Leyen auseinandersetzt.
Dennoch gab es in den letzten Wochen zwei ausführliche (und unabhängig von einander entstandene), sehr hörenswerte Berichte zu diesem Thema auf BR2. Einmal ein am 17. Februar gesendetes Interview von Armin Hirsch mit mir (MP3, 5:36 Minuten, 5,4 MB) beim Zündfunk.
Und am 10. März wurde das ausführliche Feature „Kontrolle und Zensur im Internet greifen um sich“ von Wolfgang Schiller ebenfalls auf BR2 gesendet – Direktlink zum MP3 (26:13 Minuten, 18 MB). Wolfgang Schiller hat dafür mit Ron Deibert, Alexander Dix und mir gesprochen, außerdem kommen Ursula von der Leyen und Wolf-Dieter Ring zu Wort.
Interessant ist dabei, dass die Pressestellen von BKA und Familienministerium wohl behauptet haben, es sei ihnen unbekannt, dass auf den skandinavischen Sperr-Listen auch Server aus Deutschland oder anderen westlichen Ländern stehen würden. Das kann nur bedeuten: die sind entweder vollkommen inkompetent, sie lügen oder sie haben überhaupt kein Interesse daran, abseits von ein bisschen plumpem Aktionismus irgendetwas im Kampf gegen Kinderpornographie zu unternehmen.
Zudem ist heute „Welttag gegen Internet-Zensur“ – der Whistleblower mit dem BMI-Internen Dokument hat die Herausgabe zeitlich gut abgepasst. Eins muss man aber sagen: gegenüber den Problemen, die kritische Menschen in den 12 Ländern haben, die die Reporter ohne Grenzen zu den „Feinden des Internets“ zählen, geht es uns in Deutschland sehr gut.
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