Die Washington Post hat (schon 2006) einen interessanten Vergleich gemacht: Wahlmaschinen werden demnach weniger restriktiv kontrolliert als Spiel-Automaten in Las Vegas. So hat der Staat Nevada Zugriff auf die Software von Spielautomaten, bei Wahlmaschinen ist diese aber ein „Geschäftsgeheimnis“.
Ich frage mich ja sowieso, was dagegen spricht – wenn man denn schon so verrückt ist Wahlmaschinen zuzulassen – zu verlangen, dass die Software zu 100% Open Source sein muss. Oder zumindest für den Auftraggeber bekannt sein muss. Jetzt kommt vielleicht der Einwand: dann könnten Angreifer ja leichter das System knacken. Nein, das geht i.d.R. viel leichter mit einem guten Debugger, dazu braucht man den Source nicht. Zu guten alten Motorola 68000er Zeiten habe ich eine ganze Software ohne den Quellcode analysiert und um Faktor 50 beschleunigt (den Calamus Rastergenerator). Schwachstellen finden ist da einfacher.
Und eine Firma, die wegen ihrer tollen „Geschäftsgeheimnisse“ nicht mitspielen will, die soll es eben sein lassen. Denn diese Geschäftsgeheimnisse sind meist sowieso nur: Der Code ist Mist und gab so gut wie keine Qualitätskontrolle.
Das sollte meines Erachtens auch für die Mehrheit aller Aufträge aus öffentlicher Hand gelten. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
(via FoeBuD)
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