Bei der Jobvermittlung promotionbasis werden Unterschriftensammler für das Sperr-Gesetz der Bundesregierung gesucht. Die Gerüchte über bezahlte Unterschriftensammler gibt es schon eine Weile, nun ist Gewissheit da: Jetzt schaffen sie es also noch nicht mal, Freiwillige zum Sammeln der Unterschriften zu finden.
Auftraggeber könnte die „Deutsche Kinderhilfe“ sein, ein Verein, der 2008 aus dem Deutschen Spendenrat ausgeschlossen wurde. Der ausführliche Artikel Geschäfte unter dem Mantel der guten Taten? der WELT beschreibt einige dubiose Machenschaften der Kinderhilfe. Stefan Niggemeier hat im Bericht Die Demagogie der Deutschen Kinderhilfe weitere Details über das übliche Vorgehen des Vereins gesammelt.
In verschiedenen Stellungnahmen hatte der Verein angekündigt, u.a. vor Fussballstadien Unterschriften für das Gesetz zu sammeln.
Dabei ist die Unterschriftenliste irreführend. Ja, ich stimme für das Gesetz gegen Kinder„pornographie“ im Internet suggeriert, dass es ein neues Gesetz geben soll, das Kinderpornographie im Internet verbietet und dass Sperr-Gegner für Kinderpornographie seien. Dabei ist Kinderpornographie im Internet genauso wie außerhalb schon lange verboten, aber die Strafverfolgungsbehörden unternehmen zu wenig gegen die dutzenden Webserver selbst in Deutschland, die auf den einschlägigen Sperrlisten zu stehen.
Aber auch in anderem Bereich arbeitet die Kinderhilfe mit zweifelhaften Methoden. So wurde am Wochenende von verschiedenen Medien verbreitet, laut einer Umfrage im Auftrag der Kinderhilfe würden sich 92% der Bundesbürger für eine Sperrung von Kinderpornographie im Internet aussprechen. Dass mit Sperren hier lediglich das Aufstellung eines Sichtschutzes gemeint ist, hinter dem die Inhalte für interessierte Nutzer weiterhin vorhanden sind, dürfte kaum einem der Befragten klargemacht worden sein.
Um es auch neuen Lesern ganz klar zu stellen: Sowohl ich als auch der Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur sprechen uns gegen Kinderpornographie im Internet aus. Wir verlangen eine effektive Bekämpfung, und das ist nur durch Entfernung der entsprechenden Inhalte möglich. Eine „Sperre“ versteckt die Sachen nur vor denjenigen, die sie sowieso nicht anschauen.
Derweil hat die Online-Petition gegen Internet-Sperren über 85000 Unterzeichner. Ganz ohne bezahlte Unterschriftensammler.
Tja und das plötzliche verschwinden der zensursula.de und zensursula.net runden das Gesamtbild doch vorzüglich ab.
Wer den Welt-Artikel bis zum Ende liest wird verstehen, wieso der Verein für Fr. v. d. L. Stimmung gegen die Petition macht. Er ist definitiv ein Sprachrohr dieser Politikerin. Eine Hand (Verein) wäscht die Andere (die der 'Schirmherrin').